Im Sammelband „Ohne Kultur keine Nachhaltigkeit“ (Deutscher Kulturrat) wird der Frage nachgegangen, wie der Kultur- und Naturbereich gemeinsam die UN-Nachhaltigkeitsziele voranbringen können.
Frank Werneke, Vorsitzender der ver.di, fordert dazu ein Ende der Bescheidenheit und endlich gerechte Bezahlung in Kunst und Kultur. „Die Einkommen von selbständigen Kulturschaffenden sind zu niedrig", so Werneke in seinem Beitrag.
„Dabei wird Kultur zu großen Teilen aus Steuergeldern finanziert, womit Kulturförderung die größte Einkommensquelle von Künstler*innen und Kulturschaffenden ist.
Der öffentlichen Hand kommt bei der Sicherung der wirtschaftlichen und sozialen Lage von Kulturschaffenden ganz klar eine besondere Verantwortung zu.
Wir brauchen eine nachhaltige, stabile Kulturfinanzierung. (…) Es ist die Aufgabe von Kulturpolitik, Rahmenbedingungen zu ermöglichen, in denen Kulturschaffende von ihrer Arbeit gut leben können."
Der Vorsitzende von ver.di formuliert zur Verbesserung vier konkrete Vorschläge und Forderungen:
1. Basishonorare für Selbstständige sollen zur verpflichtenden Voraussetzung von Kulturförderung werden. Das Berechnungsmodell von ver.di zielt auf Honorare, die die reale, nicht nur die sichtbare, Arbeitszeit von Künstler*innen und Kulturschaffenden umfassen. So ergibt sich eine faire Bezahlung, die Auftragsflauten bei Solo-Selbstständigen absichert.
2. Für unvorhergesehene Honorarausfälle, fundamentale Krisen und berufliche Umorientierungen brauchen Solo-Selbstständige und hybrid Beschäftigte eine Erwerbslosenversicherung, die frei von strukturellen Zugangsbarrieren ist. Zusätzlich zu einer solchen Grundsicherung müssten bspw. von der Agentur für Arbeit Weiterbildungs- und Coaching-Angebote bereitgestellt werden, die den Bedürfnissen von Kulturschaffenden entsprechen.
3. Auch für die Altersvorsorge muss eine Lösung gefunden werden. Denn wo nichts oder nur wenig zurückgelegt werden kann, ist die Altersarmut vorprogrammiert. Um dem vorzubeugen, ist eine einkommensbezogene, solidarische Altersvorsorge notwendig, die wechselnde Lebenslagen berücksichtigt und generationengerecht ist.
4. All diese Schritte können nur entsprechend der Bedürfnisse und unterschiedlichen Lebensrealitäten der Betroffenen geplant und umgesetzt werden, wenn dazu eine solide Datenlage vorliegt. Dazu braucht es eine dauerhafte statistische Berichterstattung zur sozialen Lage von Künstler*innen und es sind Primärdaten zu erheben, die auch die vielfältige Arbeitsrealität von Kulturschaffenden einbeziehen.
Ohne Kultur keine Nachhaltigkeit
Wie der Kultur- und Naturbereich gemeinsam die UN-Nachhaltigkeitsziele voranbringen können
Hg. v. Olaf Zimmermann und Hubert Weiger
Mit einem Vorwort von Kulturstaatsministerin Claudia Roth
ISBN: 978-3-947308-40-8
256 Seiten
22,80 Euro
Zu bestellen beim Deutschen Kulturrat oder im lokalen Buchhandel
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